Im Rahmen des zweijährigen Lehrgangs für Nachwuchsführungskräfte der Hochschule Meißen und des Fortbildungszentrums wurde ich im Rahmen des dreitägigen Sozialpraktikums dem DRK Kreisverband Pirna zugewiesen. Das dreitägige Sozialpraktikum, dessen Partner in diesem Jahr das DRK Sachsen ist, ist Bestandteil des modular aufgebauten Lehrgangs. Für den Blick über den Tellerrand und die Weiterentwicklung der sozialen und emotionalen Kompetenzen, die Bestandteil jeder Führung bzw. des Umgangs mit Menschen ist, hat das Sozialpraktikum hohe Relevanz.
Zur Auswahl standen in diesem Jahr – je nach Verfügbarkeit - die Bereiche stationäre oder ambulante Altenpflege, die Arbeit mit Behinderten oder die Hilfe in der Kleiderkammer. Ich wurde dem Kreisverband Pirna und der dortigen Kleiderkammer zugeteilt. Die Terminabstimmung für das dreitägige Praktikum war unproblematisch und erfolgte im direkten Kontakt mit der Ansprechpartnerin Frau Haußig.
Der erste Tag begann in ungezwungener Atmosphäre mit der gegenseitigen Vorstellung mit den Mitarbeiterinnen in der Verwaltung. Im Anschluss informierte Frau Haußig über die Aufgaben, Strukturen und Herausforderungen des Kreisverbandes. Abgerundet wurde der theoretische Teil durch eine Führung auf dem Gelände des Kreisverbandes in der Liebstädter Straße. Diese umfasste auch einen kurzen Besuch im Lager des Katastrophenschutzes des Landkreises Sächsische Schweiz/Osterzgebirge. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des zuständigen Referates waren gerade mit den Nacharbeiten zur Katastrophenschutzübung „Schöna 2019“ beschäftigt. Ein Highlight war auch die Besichtigung der auf dem Gelände befindlichen Rettungswache. Der Leiter erklärte zwischen zwei Einsätzen die Technik und das Equipment eines Notarzteinsatzfahrzeuges.
Gegen Mittag wurde ich dann den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kleiderkammer vorgestellt. Die zweieinhalb Tage in der Kleiderkammer waren abwechslungsreicher als gedacht: Kleider- und Sachspenden waren anzunehmen, zu sichten, zu sortieren und in die Regale einzuräumen. Parallel erfolgte die Ausgabe von Kleider- bzw. Sachspenden an Bedürftige. Zwischendurch galt es aufzuräumen, den auf dem Grundstück befindlichen Kleidercontainer zu leeren, die Blumenbeete vor dem Gebäude zu gießen und erste Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür am 31. August 2019 zu treffen.
Auch wenn die Kleiderkammer nicht mein erster Wunsch für die Ableistung des Sozialpraktikums war, so muss ich im Nachgang festhalten, dass dies eine besondere Erfahrung war, die ich nicht missen möchte. Zum einen durch den Kontakt mit dem Team der Kleiderkammer, die mich ohne Vorbehalte aufgenommen und integriert haben und die entweder im Ehrenamt oder durch das Jobcenter vermittelt mit großem Engagement die Kleiderkammer führen. Zum anderen, weil man täglich auf Menschen unterschiedlicher Nationalität und Mentalität trifft, auf die es sich einzustellen gilt. Der Perspektivwechsel ist mit den Tagen in der Kleiderkammer in jedem Fall gelungen. Er hat aber auch gezeigt, mit welcher Selbstverständlichkeit teilweise die Abgabe der dort abgegebenen Kleider- bzw. Sachspenden vorausgesetzt werden. Daher kann die Arbeit in der Kleiderkammer nicht hoch genug geschätzt werden.
Die organisatorischen Rahmenbedingungen waren gut. Parkplätze sind auf dem Gelände ausreichend vorhanden. Ebenso besteht die Möglichkeit, das Gelände mit dem ÖPNV zu erreichen. Das Gebäude verfügt über eine voll ausgestattete Küche einschließlich Wasserspender, so dass die Möglichkeit besteht, sich Essen zuzubereiten. In der Nähe befindet sich ein Einkaufsmarkt mit Bäckerei. Im Stadtgebiet gibt es verschiedene Imbissangebote, wofür allerdings eine kurze Fahrzeit mit Rad oder Auto einzuplanen ist.
Abschließend möchte ich mich bei Frau Haußig vom Kreisverband Pirna für die unkomplizierte Betreuung und die Wissensvermittlung sowie bei Petra, Ramona, Mandy, Gudrun, Doris und Uwe von der Kleiderkammer für die freundliche Aufnahme im Team sowie die Betreuung und die interessanten Gespräche besonders bedanken. Das Praktikum und die gewonnenen Einblicke werden mir in guter Erinnerung bleiben.
Bericht erstellt von: Tommy Engler, SMWA
Dresden, 30. August 2019